Donnerstag, September 26, 2013

Nimm einen Seidel voll Schweiß
nimm Kieselsteinfett
nimm Brombeeren und grünes Weinrebenlaub
nimm Binsen, Liebstöckel und Minze
(dies sind die Gewürze für starke Darmwinde)
Nimm Stieglitzfersen und Mückenschenkel
die machen den Leckerbissen vollends lieblich
Das mundet und ist ein köstlich Brechmittel
Und herrjeh !
Versalze bloß nicht die delikate Speise !

Rainer Kunad (1936 - 1995) Von der Kocherei
Ein kulinarisches Loblied (1970) conatum 47
http://hansopac.slub-dresden.de/Nachlassverzeichnisse/Kunad,Rainer.pdf

Donnerstag, September 19, 2013

Dienstag, September 17, 2013

LOON BALL LOON

GLOBE WITHIN RINGS
VISIDE ALL THINGS
FIX IN THE WORLD
MY I AM SPEED SQUORLD
ALLOCATE LOCATED SLICES
STEEPLY RISING SIZES

http://www.wired.com/gadgetlab/2013/08/googlex-project-loon/

Montag, September 16, 2013

http://www.netzliteratur.net/idensen/poesie.htm

Jeder Text schreibt sich ein in ein intertextuelles Ensemble künstlerischer / kultureller / formaler / kanonischer / biographischer Konstellationen. 
Jedes Wort produziert Bedeutungen im Kontext der umgebenden sprachlichen Einheiten - alles Geschriebene ist 'Zitat': Entwendung gelesener Schriften. 
Neu ist allein die konkrete Zusammenschaltung sämtlicher Lese- und Schreibvorgänge im Netz - auf einer einzigen Oberfläche. Die Intertextualität [2] der Druckkultur ist eine virtuelle, in literarischen Texten explizit hergestellte, produzierte. Die Intertextualität im Netz ist konkret, flach, pragmatisch, real(istisch), d.h. die Dokumente/Fragmente 'treffen' tatsächlich aufeinander - ein link [3] führt tatsächlich zu einer (oder mehreren) Referenzstelle(n) im selben Text (vgl. die Fußnoten in diesem Text) oder in anderen Texten. Die Poetik eines link liegt keineswegs in der bloßen Anspielung, in einer metaphorischen oder impliziten Bezugnahme, sondern vollzieht sich in einem wirklichen Sprung, einer tatsächlichen Koppelung - eine Poetik des Transports [4]. (Was nichts über die 'Qualität' oder Literarizität aussagt - ausgedruckt sind Netzwerktexte zumeist langweilig und 'nicht lesbar'.) (Heiko Idensen)




Jedes Wort ist ein Zitat
Gummi Gummo Gamma Rad
Poetisch zieht der Faden Fäden
Durch das Netz die Erden Reden
Referenz der LautFragmente
Konkret pragmatisch Dokumente
Metaphorisch virtuell
Erscheint die Silbe klar und hell
Algorhythmisch zieht sie weiter
Kanonisch auf der Indexleiter
POETICK TRICK UND TRACK
ALLE SIND AUF ZACK

(Carl Lämmle gründet 1912 auf einer Hühnerfarm
in Hollywood die Universal Studios)

Montag, September 09, 2013


DER HEUWAGEN (Triptychon von Albrecht Dürer)

DER HEUWAGEN ursprünglich angedacht als Installation in
einer Scheune wurde vom Konzept her komplett umgeworfen
als wir im Sommer mit einem alten Lader (Heuwagen) unser
Eselfutter einfuhren. So entwickelte sich aus dem ersten
Gedanken ein Zweiter, der des fahrenden Heuwagens - 
die Welt in ständiger Veränderung. Im Triptychon fährt
dieser Wagen direkt in die Hölle. Mein Wagen stand mit
dem Arsch zum Publikum. Angedacht als RÜCKENAKT. Auf
diesem Rückenakt brannte ein fettes Tattoo in Form einer
auf einem alten Biertisch geplottete aufgepimpte KUH.
Kuhtattoo. Die eigentliche Fracht des Heuwagens -
DAS HEU - war nur in Form dreier HEULBALLEN mumifiziert
dargestellt. Der eigentliche Inhalt wurde durch einen
METAATEM ausgestülpt. Das Heu wurde zu Worten. Ähnlich
einer Kristallisation von Graphit zum Diamant. Wobei es
wichtig ist zu Wissen dass eine Rückwärtsbewegung - also
aus Worten Heu zu machen (umgangssprachlich Geld wie Heu
machen) eine andere Reaktionswüste erfordert. Hier wären
der Umstände halber andere Vorraussetzung nötig, die ich
im Geheimen bereits in meinen schwarzen Notizbüchern mit
mir herumtrage. Immer wissend dass ein weltlicher
Biorhythmus eigene Gesetze schreibt. Dieses weltliche
bildete sich im Lauf der anvisierten Langzeitbelichtung
in Details wie folgt ab. Beim Aufbau der einzelnen Zeugen
entstand wie links vom Heuwagen zu sehen ist, durch das
Aufhängen des Leintuchs mit der Aufschrift REDE ERDE eine
Kreuzigungsszene. Ein Stück Stoff aus einer Performance
für den KIRCHENTAG DRESDEN = DER GEDANKENSTRICH. Dieser
linke Boschteil der GARTEN EDEN mit seinen Begriffen wie
die Erschaffung Eva's der Sündenfall oder der Engelsturz
bekommt eine aktuelle ÖkonomischÖkologische Suchanfrage
 - ein FrageAusrufezeichen REDE ERDE ?! - gib Laut !
Nicht der Mensch wird ans Kreuz genagelt sondern die
ERDE kommt ins KREUZFEUERVERHÖR - hier wäre noch ein
Copytxt beizulegen - ein Bericht im Bericht im Bericht
 - der allem dann die Richtung gibt. DER HEUWAGEN in
den beigelegten Photos nicht sichtbar die lange Leiter,
Bohnenstangen unterm Scheunendach. Der Mittelteil
entwickelte sich über die Langzeitbelichtung. Von
Stunde zu Stunde überlagerte sich das Bild mit den
durchlaufenden Menschen und Tieren. Unterschiedliche
Stationen auf der Dorfstrasse vervollständigten das
Bild. Essen und Trinken gab es aus reichlicher Hand.
Auch vier Musikanten waren zugange die mit Trommeln und
einem Dudelsack mir schräg gegenüber sich aufbauten
und aufspielten. Genau gegenüber in einer direkten
Geraden stiess meine Deichsel rückwärts gerichtet in
der Verlängerung durchs Backhaus in den Ofen. Dort 
wurde den ganzen Tag Zwiebelkuchen gebacken. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Hieronymus_Boschs_Triptychen



Das ganze leben im Mittelteil von Bosch ging an mir
vorüber. Nackte Bienenfresser. Brotalarmierer.
Saftausdrücker. Scheunenschlecker. Forkengänger.
Zaunbieger. Boschpusteln. Kinderpflaster. Liebesbestien.
Wurzelglauber. Herdverreisser. Durchlauferhitzer.
Dämoneymonen. Hätte man nun laut Plan den Wagen mit
seiner Deichsel in den rechten Bildrand gedreht so
wäre man in die tönende Hölle geschleudert worden.
Rechts von mir nicht sichtbar stellte sich das ganze
Leben in Tonerde dar. Nackte Frauen mit gebrochenen
Beinen. Riesige schwarze Erdsalamander verwüstete
neoplastische Pilzeingeweide. Verrufene Engel aus Samt.
Gefässe zur Aufbewahrung von Knochen. Krüge für Absinth.
Onanierende Kälber und feixende Spechte schluckende
Wüstlinge aus Sand und Karibik. All dies war ausgebreitet
auf den Hahnschen Felsen - weideten sich die Erbmassen.
Alles was kriechen konnte roch nach Fleisch. Die Seelen
sassen auf den Dächern und spuckten Blut. Das Geistliche
verdampfte. Der alte Bosch blieb zu Haus. Die Worte das
Heu und die Erde nahmen mich mit und lösten mich aus.



Sonntag 8. September Kirbe Dorffest in Oberwälden
DER HEUWAGEN . Das Einfahren der Wörter.
Erde Dank REDE ERDE. AUSSAATMEN.