Donnerstag, Mai 10, 2007

Die Alexandrinische Dichterschule studierte die Metrik, das
Skandieren, das Rezitativ, die Schlußklausel und oberflaechlich
die Kithara. Diese Schule gab der Welt die kompliziertesten und
feinsten rhythmischen Muster: den Jambus, den Choreus, Daktylus,
Amphibrachys, Anapaest, Spondeus, Proceleusmaticus, die fuenf
Paeane, den Baccheus (Anti- und Palim-), den Ampimazer,
Molossus, Ionicus a minore und a majore, den Antispast,
Chroiambus, die Epitrite, Tribrachys, Dispondeus, - ich nenne
die wichtigen. Sie lehrte sowohl das komplexe Gedicht als auch
Strophik. Sie begriffen auch die Bedeutung des Graphischen, die
Hervorhebung im Text mit verschiedenen Buchstaben (kursiv, nicht
standardisierten Schriften) oder aber das Zeichnen des gesamten
Gedichts in Form einer Taube, eines Adlers, eines Springbrunnens,
einer Hose, einer Akropolis oder eines Baums (Nußbaum, Platane,
Feigenbaum). Es gibt Poeme ueber Schlachten, in denen die Schrift
Gefechte zeichnet mit gesonderten Markierungen der Pferde, der
Hopliten, des Waffenarsenals und sogar der Landschaften:
Wasserfaelle, Felsen, Berggipfel, Goetter im Sturzflug wie Bomber.
(aus Viktor Sosnar . Rede von Lilith)